Rüstung ist nicht nachhaltig

Ethisch-soziale Sonderinstitute positionieren sich gemeinsam

Datum: 16. April 2025

Angesichts der geopolitisch angespannten Lage hat die Deutsche Kreditwirtschaft den Branchenstandard für den Ausschluss von Waffen- und Rüstungskonzernen in nachhaltige Geldanlagen aufgehoben. Eine Reihe von ethisch-sozialen Banken sieht dies mit Sorge. In einem gemeinsam ausgearbeiteten Papier positionieren sie sich ausdrücklich gegen die Aufweichung der Kriterien bei nachhaltigen Finanzprodukten. Die Bank für Kirche und Diakonie gehört zu den Unterzeichnern des Papiers.

Dortmund. Die unterzeichnenden Sonderinstitute und weitere Unterstützer (z. B. das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG)) haben allesamt das Prinzip der ethisch-nachhaltigen Geldanlage in ihrem Geschäftsmodell verankert. Als Banken mit ethisch-sozialem Schwerpunkt engagieren sie sich für Frieden, Demokratie und umweltverträgliches Handeln als Grundlage für ein friedvolles Miteinander aller Menschen. „Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht unter anderem auf den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDG) der Vereinten Nationen“, heißt es im Positionspapier.

„Für uns als Bank für Kirche und Diakonie ist die aktuelle geopolitische Lage kein Anlass dafür, unsere kritische Haltung zu Waffen und Rüstung zu ändern“, so Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der Bank für Kirche und Diakonie. Bei der gemeinsamen Arbeit am Positionspapier waren der KD-Bank vor allem zwei Argumente gegen die Aufnahme von Rüstungskonzernen in nachhaltige Geldanlagen wichtig: „Erstens: Wer in Hersteller von Rüstungsgütern und Waffen investiert, geht das Risiko ein, dass diese Produkte nicht nur zu Abschreckungszwecken eingesetzt werden. Zweitens: Finanzinvestitionen in Rüstungskonzerne sind nach unserer Einschätzung überwiegend renditeorientiert und spekulativ. Wir möchten von möglichen Gewinnen dieser Branche nicht profitieren.“

Fragen der Verteidigung, Aufrüstung oder die militärische Unterstützung von Verbündeten seien weiterhin Sache des Staates, so Thiesler. Im Übrigen könne die Finanzierung der Rüstungsbranche, soweit überhaupt erforderlich, auch über andere Kapitalströme erfolgen: „Es gibt keinen Grund, dafür das zu opfern, was die Gesellschaft mit nachhaltigen Geldanlagen verbindet: im Sinne heutiger und künftiger Generationen“, so Thiesler.

Mit fünf Begründungen stellen sich die KD-Bank und alle anderen unterzeichnenden Institute in ihrem Positionspapier klar gegen die mittlerweile gültige Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft. Das Argument der Rüstungsindustrie, dass die Rüstungs- und Waffenproduktion unabdingbar für die soziale Nachhaltigkeit sei, widerlegen sie: Investitionen in Rüstung tragen nicht ausschließlich zu Verteidigung und Sicherheit bei, sondern ermöglichen bewaffnete Konflikte in aller Welt. Die Aufhebung des Ausschlusses von Waffen und Rüstung gilt nicht nur für deutsche oder europäische Waffenproduzenten, sondern weltweit.

Außer der Bank für Kirche und Diakonie haben auch die Bank im Bistum Essen, die Bank für Kirche und Caritas, die DKM – Partner für Kirche und Caritas, die Evangelische Bank, die GLS Bank, die PAX Bank und die Steyler Ethik Bank das Positionspapier unterzeichnet. Unterstützt werden die Banken vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das ebenfalls Unterzeichner ist.

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Über die Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

Gemeinsam handeln – nachhaltig Gutes bewirken

Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) zählt zu den größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Seit ihrer Gründung durch die evangelische Kirche im Jahr 1925 vergibt sie Darlehen an kirchliche und diakonische Einrichtungen, damit diese ihre sozialen Aufgaben wahrnehmen können. Auf der Basis christlicher Werte unterstützt sie Neubau- und Sanierungsprojekte in der Altenpflege, im Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, in den Bereichen Bildung, lebendiges Gemeindeleben und bezahlbarer Wohnraum. Darüber hinaus berät sie die institutionellen Kunden zu Geld- oder Vermögensanlagen. Privatpersonen, die sich zu den Werten der Bank bekennen, gehören ebenfalls zu ihrem Kundenstamm.  

Dass die KD-Bank dem Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert bemisst, belegt unter anderem ihr zertifizierter Nachhaltigkeitsfilter, den sie für alle ihre Geschäfte am Kapitalmarkt anwendet (Erstauflage: 2008, PDF Stand Juli 2024 online verfügbar). Die über die Bank finanzierten Projekte der Sozialwirtschaft zeugen zudem von der großen Bedeutung, die sie wertschätzendem Miteinander beimisst.  

Die KD-Bank hat ihren Hauptsitz in Dortmund, je eine Filiale in Berlin und Dresden sowie Repräsentanzen in Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart.

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